Magazin "Punkt. Kunst im Nordwesten", III / 2012

KlangTräume – Musik, Geräusch und Klangerlebnis

Klänge gehören zum alltäglichen Leben. Sie sind immer da, werden aber nicht immer wahrgenommen. Lautstärke, Tonhöhe, Klangfarbe und Rhythmus bestimmen ihr Erscheinungsbild im Alltag und in der Musik. Die Ausstellung „KlangTräume“ konkretisiert sich im Probieren, im spielerischen Experiment, im Verändern und kreativen Mitgestalten von Klängen.

von Silke Rosenthal

Im Ausstellungsbereich „Tonhöhe“ finden sich Monochorde ebenso wie robuste Instrumente mit unterschiedlichen Klangkörpern. So gibt es eine Röhrenorgel aus Abfussrohren oder man kann mit seinen Füßen auf Tonleiter gestimmte „Hüpftöne“ erzeugen. „Klangfarben“ lassen sich an Hölzern, Metallobjekten oder Steinplatten untersuchen. Ein Feld von Röhrenglocken bildet die für Klangfarben wichtigen Ober- und Untertöne ab. Im Bereich „Rhythmus“ findet man eine große, mechanische Rhythmusmaschine, auf der man verschiedene Rhythmen komponieren kann. Auch der eigene Herzschlag kann verstärkt werden, mit Hilfe eines Tonabnehmers. Im Bereich „Lautstärke“ wird Schall durch einen großen Gong fühlbar. Und mittels eines 100 Meter langen Schallrohrs erfährt man, wie Schallgeschwindigkeit funktioniert.

In der Mitmachausstellung lassen sich Klänge vielfältig ausprobieren, erforschen und für die eigene Gestaltung nutzen. Zudem lassen sich die Erfahrungen an den einzelnen Objekten miteinander verknüpfen. Die Mitmachstationen ermöglichen so eine ganz neue Auseinandersetzung mit Klang: Der Besucher ist nicht nur Betrachter, sondern wird herausgefordert, aktiv an künstlerischen Prozessen teilzuhaben. Eine elementare Klangerfahrung ist die Stille. Eine schallarme Kammer lädt zur inneren Einkehr ein. Im diesem Raum der Stille richtet sich die Aufmerksamkeit auf sich selbst und die körpereigenen Geräusche. Er regt zum Nachdenken über Musik und die Stille selbst an. Man erkennt schließlich, dass die absolute Stille gar nicht existiert. Eine besondere Klanglandschaft wurde in Kooperation mit der Hochschule für Musik entwickelt. Eine Gruppe von Studierenden mit Professor Kilian Schwoon und Felix Elsner schuf eine Soundscape, in der die Klänge der Stadt Bremen eingefangen wurden. Die Klanglandschaft „Wie Bremen klingt“ gibt den Besuchern Gelegenheit, sich dem Thema „Klangkunst“ auf ganz neue Weise zu nähern. Eine weitere Mitmachstation wurde in Kooperation mit den Bremer Philharmonikern und dem Schulzentrum Alwin-Lonke- Straße entwickelt. Mittels eines Films mit dem Bratschisten Boris Faust sowie mehreren Bratschen können einfache Grundtechniken des Bratschenspiels erlernt werden. Virtuell erlebt man seine erste Bratschenstunde.

Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Werkstätten zu Musik und Klang, mit Tänzern, Musikern und Mitarbeiterinnen des Kindermuseums erweitert die Ausstellung. So wird die mobile Musikwerkstatt „On Tour“ der Bremer Philharmoniker an vier Sonntagen zu Gast sein. Montags begleiten Studenten der elementaren Musikpädagogik unter der Leitung der Professorin Dr. Barbara Stiller Schulklassen bei Ausstellungsrundgängen.

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kek Kindermuseum für Bremen e.V.