Kultur, Weser-Kurier, 19.09.2015

Der Schatten als Spielpartner

Der Schatten, das weiß jeder, ist unser ständiger Begleiter. Mal steht er neben uns, mal geht er hinter einem, mal ist er groß, mal klein. Kleinere Kinder lieben es, mit ihrem schattenhaften Doppelgänger zu spielen: Sie versuchen ihn zu überlisten und physikalische Gesetze außer Kraft zu setzen. Größeren dient er gerne als Projektionsfläche für ein anderes Ich.

Da ist es kaum verwunderlich, dass sich dieses Thema auch für eine Ausstellung eignet. Das Bremer Kindermuseum präsentiert ab Sonntag, 20. September, in Kooperation mit der Weserburg, Museum für moderne Kunst, seine 13. Mitmachausstellung „Gestatten, ich bin dein Schatten! Bilder, Geschichten und Theater“.

von Uwe Dammann

In den verschiedenen Stationen der Mitmachausstellung ist der Schatten als Spielpartner erlebbar und wird als Projektion und Inspiration erfahrbar. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Aktionen und Workshops entsteht zusammen mit darstellenden und bildenden Künstlern sowie verschiedenen Kultureinrichtungen der Stadt Bremen. Die Mitmachausstellung möchte die Besucher an der Ausstellungsgestaltung aktiv beteiligen, sagen die Initiatorinnen Silke Rosenthal und Eva Vonrüti. Ausprobieren, verändern und gestalten ist ausdrücklich erwünscht. Die Kinder können hier Schatten herstellen und einfangen, Schatten sammeln oder im im Silhouettiersalon dem eigenen Schatten begegnen. Außerdem runden Schattenspielfiguren, Handschattenfiguren und Silhouettenfilme das Programm ab. Das kek-Kindermuseum kooperiert schon seit Jahren mit der Weserburg.
Ein Kindermuseum unterscheidet sich dabei grundsätzlich von einem herkömmlichen Museum. Die ausgestellten Objekte und Sammlungen dienen als Mittel und Werkzeug, um dem Forscherdrang der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden. Die Ausstellungen laden zum Experimentieren mit allen Sinnen ein. In Stationen und Werkstätten können handwerkliche, ästhetische und intellektuelle Fähigkeiten ausgebildet und geübt werden. Kindermuseen eignen sich außerdem – so die Initiatoren der Ausstellung – als außerschulische Lernorte, seien familienfreundlich konzipiert und fördern die generationenübergreifende Kommunikation. „Kindermuseum für Bremen e.V.“ als Träger ist ein gemeinnütziger Verein, der in Bremen ein Kindermuseum – möglichst mit einem eigenen festen Standort – gründen möchte. Initiatorinnen sind Silke Rosenthal, Kunstpädagogin, und Eva Vonrüti Moeller, Kunsthistorikerin. Ziel des Vereins ist es, mit dem Kindermuseum einen Ort einzurichten, an dem Kinder und Jugendliche kulturelle Themen in interaktiven Ausstellungen erarbeiten und erleben könnten. An Stationen, Hands-On-Objekten und Werkstätten könnten vielfältige Erfahrungen gesammelt werden. Fantasie und Kreativität würden nur angeregt und erprobt, heißt es in einer Infobroschüre. Die eigene Wahrnehmung stehe im Mittelpunkt und sei Ausgangspunkt für kommunikative Prozesse.
Die Ausstellung kann bis zum 14. Februar 2016 besucht werden. Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr, Donnerstag 11 bis 20 Uhr. Das Aktionsprogramm des Kindermuseums kann unter der Adresse www.kek.kindermuseum.de eingesehen werden.

Bestellung Presseinformationen

E-Mail: presse@kek-kindermuseum.de

kek Kindermuseum für Bremen e.V.