Junior Kurier – Weser Kurier, 11.12.11
Was man aus Papier alles machen kann
Wir schreiben täglich drauf, nutzen es, um unsere Geschenke einzupacken, oder lesen davon, wenn es zwischen zwei Buchdeckeln klemmt, die spannendsten Geschichten: das [sic!] Papier. Wie wichtig Papier in unserem täglichen Leben ist, kann man sich manchmal gar nicht vorstellen. Papier ist einfach selbstverständlich immer da, ob in der Schule oder zu Hause. Aber woher kommt das Papier und wie wird es hergestellt?
Um diese und noch viel mehr Fragen rund ums Papier zu beantworten, haben die beiden Museumspädagoginnen Sabine Rosenthal und Eva Vonrüti Moeller die Ausstellung „Kapier Papier“ rund um dieses Thema entwickelt. Speziell für Kinder erklären sie darin alles, was man zum Thema Papier wissen muss. Und das beste ist: Die Kinder können dort alles anfassen und ganz viel selber ausprobieren. Dabei zeigt das Museum Weserburg auch, wie es war als es noch kein Papier gab. Denn früher nutzten die Menschen viele verschiedene andere Materialien, um zu schreiben. So ritzten sie ihre Nachrichten beispielsweise in Tontafeln oder schrieben mit Feder und Tinte auf Papyrus. Die Römer hingegen machten ihre Notizen auf großen Wachstafel. Wie das war, können die Besucher der Ausstellung selber einmal ausprobieren. „Es ist komisch, nicht auf Papier zu schreiben“, sagt der achtjährige Jannis. „Es wäre bestimmt ganz schön schwer, wenn wir statt Papier immer eine große Wachstafel im Schulranzen mitnehmen müssten.“ Du siehst also, das Papier hat auch eine Menge Vorteile.
Aber nicht nur zum Schreiben, auch zum Spielen nutzten die Leute gerade früher das Papier. Zu dieser Zeit gab es noch keinen Fernseher oder Computer, mit denen sich die Leute ihre Zeit vertreiben konnten. Deshalb bauten sie sich für zu Hause kleine Papiertheater, in denen sie mit eigenen Pappfiguren Theaterstücke nachspielten. Auch du hast Papier bestimmt schon einmal zum Spielen benutzt. Zum Beispiel, wenn du darauf Bilder gemalt oder damit Papierflieger gebastelt hast.
Papier ist unendlich vielseitig. Ob als Toilettenpapier, Geschenkpapier, oder normales Schreibpapier: Im Allgemeinen greifen wir immer wieder auf das Material zurück. Wie vielfältig es sonst noch verwendet werden kann, zeigt auch das Kindermuseum. Denn dort sieht man, dass es tatsächlich auch Kleidungsstücke gibt, die aus Papier hergestellt werden. Ein Koch trägt zum Beispiel bei seiner Arbeit eine Mütze aus Papier. In der Ausstellung selbst hängen sogar ganze Kleider, die Designer extra aus Papier entworfen haben. Ein paar von Ihnen dürfen sogar anprobiert werden. So gibt es Kleider, Hosen, Röcke oder Westen ganz aus Papier. „Kleider aus Papier fühlen sich komisch an. Ganz anders als meine normalen Anziehsachen“, sagt der neunjährige Jesse. Trotzdem möchte er die Papierhose und das -hemd gar nicht mehr ausziehen. Kleider aus Papier trägt man schließlich auch nicht alle Tage. Im Gegensatz zu normalen Kleidungsstücken aus Baumwolle haben Papierkleider aber auch einige Nachteile, weiß Jannis. „Die Kleider reißen viel zu schnell, und man kann sie auch nicht waschen.“
Wer es lieber laut statt modisch mag, kann Papier auch nutzen, um selber Musik zu machen. Mit Papierrasseln oder Papierblasrohren lassen sich tolle Klänge erzeugen. Auf diese Weise entsteht eine richtige kleine Papier-Musikband. So wird zum Beispiel aus einem Bogen Wellpappe ganz schnell eine Papiergitarre, mit der man toll Musik machen kann. Oder ein simpler Pappkarton wird als Trommel verwendet. Du siehst: Papier ist viel mehr, als nur ein langweiliger Alltagsgegenstand.
Im Kindermuseum kannst du sogar selber einmal ausprobieren, wie Papier hergestellt wird. Aus alten aufgeweichten Zeitungsschnipseln kann man nämlich ganz leicht sein eigenes Blatt Papier herstellen.
„Mir hat am besten der Papierwald gefallen“, sagt die achtjährige Karla nach ihrem Besuch im Kindermuseum. Dort hängen unzählige Papierstreifen von der Decke, durch die man sich wie in einem Urwald kämpfen muss. Wenn man das geschafft hat, kommt man in eine Papierhöhle, die mit über 6000 Himmel-und-Hölle-Spielen bestückt ist. Und dein eigenes, das du selber bastelst, kannst du sogar noch dazuhängen.
„Ich habe in der Ausstellung viel über Papier gelernt, was ich noch nicht wusste“, sagt Karla. „Zum Beispiel auch, woraus Papier besteht.“ So gibt es unterschiedliche Materialien, aus denen man verschiedene Papierarten herstellen – Holz oder Leinen zum Beispiel. Geldscheine hingegen werden aus Baumwolle gemacht.
Elina Hoepken
Die Ausstellung „Kapier Papier“ mit vielen interessanten Informationen rund ums Papier und einer Menge Möglichkeiten, Dinge selbst auszuprobieren, ist noch bis zum 19. Februar in der Weserburg zu sehen.
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