Kids & Co. - Bremer-Anzeiger, 15.01.2012

Nur anschauen ist nicht genug

Silke Rosenthal und Eva Vonrüti Moeller organisieren Ausstellungen, bei denen Kinder mitmachen können
von Antje Wilken

BREMEN. „‚Der hält keine fünf Minuten‘, warnte uns jemand“, erinnert sich Silke Rosenthal. Doch der sogenannte Papierwald, eine Erlebnisstation in der Kinderausstellung „Kapier Papier“, ist mit seinen langen, weißen Papierketten noch so schön wie am ersten Tag.

„Manche Idee geht auf, manchmal erleben wir aber auch Überraschungen“, sagt Silke Rosenthal über die Mitmach-Möglichkeiten, die sie sich gemeinsam mit Eva Vonrüti Moeller ausdenkt. Die beiden Museumspädagoginnen erarbeiten Ausstellungen speziell für Kinder, die Mädchen und Jungen viele Gelegenheiten geben, um selbst aktiv zu werden und das Vorgestellte so besser zu verstehen. „kek – Kindermuseum für Bremen“ heißt der Verein, mit dem das Duo in Bremen seine Schauen präsentiert.

„Das Gelbe vom Ei!“ über Farbe und „Gestatten, ich bin dein Schatten“ sind nur zwei Themen, zu denen sie ihre Fantasie – und die jungen Besucher – bereits spielen ließen. „Wir haben beide eine spezielle Fortbildung zu Mitmach-Ausstellungen absolviert“, erzählt Eva Vonrüti Moeller. Im September 2004 startete „Das Gelbe vom Ei!“ in einem Zelt neben dem Krankenhaus-Museum beim Klinikum Bremen-Ost. „Von Beginn an gab es eine große Nachfrage“, sagt Vonrüti Moeller stolz. Seitdem hat „kek“ jedes Jahr eine Ausstellung auf die Beine gestellt.

Dabei dauerte es beispielsweise eineinhalb Jahre, um „Kapier Papier“ vorzubereiten. „Da wäre es doch schade, danach alles im Schrank verschwinden zu lassen“ sagt Silke Rosenthal. Darum kommt „kek“ auf Anfrage auch für Projekttage oder -Wochen in Schulen – allerdings noch nur mit der Farben-Schau. In der Weserburg dürfen Kinder zurzeit an insgesamt 15 Mitmachstationen unter anderem Steine – als Papier-Vorläufer – mit Hammer und Meißel bearbeiten. „Davon sind alle begeistert“, so Vonrüti Moeller. Die jungen Besucher können zudem Papier schöpfen, Papierkleidung anprobieren – und es gibt den besagten „Wald“: „Das sind zarte Papierketten“, erklärt Silke Rosenthal. „Wer will, kann sie in fünf Minuten zerstören. Aber die Kinder sehen, wie fragil sie sind, freuen sich, dass sie durchgehen dürfen und sind sehr vorsichtig.“

„Kapier Papier“ ist bis Sonntag, 19.Februar, in der Weserburg zu sehen. Infos über Worksshops und Führungen gibt es unter www.weserburg.de. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15 bis 18 sowie Sonnabend und Sonntag 11 bis 18 Uhr. Nur für angemeldete Gruppen: Montag bis Freitag 9 bis 14 sowie Montag und Dienstag 15 bis 18 Uhr.

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E-Mail: presse@kek-kindermuseum.de

kek Kindermuseum für Bremen e.V.